Pressemitteilung

Handlungsbedarf bei Gewerbeflächen

Wettbewerbs- und zukunftsfähige Gewerbeentwicklung gefährdet: Anfrage der Liberalen nach Gewerbearealen liefert erschreckendes Ergebnis

15,5 bis 19,1 Hektar (ha) – so groß war die Nachfrage von in Rödermärk ansässigen Firmen nach zusätzlichen Gewerbeflächen in den letzten 3 Jahren. Eine Anfrage der FDP-Fraktion nach verfügbaren Gewerbeflächen in Rödermark, damit verbundenen Arbeitsplätzen – und damit auch der Zukunft Rödermarks – beantwortete die Wirtschaftsförderung im Auftrag des Magistrates mit deutlichen und mahnenden Worten.

Tobias Kruger, Fraktionsvorsitzende der FDP stellt dazu beunruhigt fest: „Die parlamentarische Anfrage der FDP bezog sich nur auf den Flächenbedarf von bereits ansässigen Rödermärker Firmen. Die ausführliche Antwort dazu kann zweifelsohne als erschreckend und alarmierend zugleich bezeichnet werden, denn sie fiel weit dramatischer aus, als vermutet. Rödermark hat nicht einmal ansatzweise genügend Flächen für den Bedarf der jetzt schon heimischen Firmen, geschweige denn irgendwelche Flächen für interessierte neue Firmen, die sich in Rödermark niederlassen möchten. Das Erschreckende ist, dass um die Nachfragen von Rödermärker Firmen nach dringend benötigten Flächen zur Erweiterung oder Ergänzung des eigenen Unternehmens erfüllen zu können, nicht einmal die sich zur Zeit in Entwicklung befindlichen neuen Gewerbeareale an der Kapellenstraße (ca. 6 ha) und am Hainchesbuckel (4-6 ha) ansatzweise ausreichen würden.“

Die Stadt Rödermark konnte von 40 Anfragen von Rödermärker Firmen nach Gewerbeflächen in den letzten 3 Jahren gerade mal 3 (drei!) erfüllen. Die Stadt hat keine einzige Gewerbefläche mehr in ihrem Besitz, die sie am Markt anbieten könnte. Selbst die Wirtschaftsförderung warnt eindringlich davor, dass Rödermark in Zukunft Arbeitsplätze und Gewerbesteuerzahler verlieren wird, wenn sich nicht schnell etwas ändert.

FDP-Magistratsmitglied Hans Gensert ist alarmiert: „Dies bedeutet, dass in Zukunft Rödermärker Firmen sich neue Standorte suchen werden (müssen) und noch mehr Rödermärker Bürger auspendeln müssen. Und ist sind meist die erfolgreichsten Firmen, die expandieren wollen und zum Teil müssen, um wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben. Um unsere sozialen Aufgaben als Stadt zu erfüllen, sind wir auf stabile und steigende Einnahmen aus der Gewerbesteuer angewiesen. Diese wird aber sinken, wenn die erfolgreichsten Firmen aus Platzmangel abwandern müssen.“ „Hinzu kommt:“, so Gensert weiter, „eine gelebte Klimapolitik bedeutet auch möglichst kurze Wege zur Arbeit. Wenn in Rödermark Arbeitsplätze wegfallen, ist das auch ein Rückschlag für den Klimaschutz.“

„Die Schwarz-Grüne Koalition hat uns hier schnurstracks in die Sackgasse geführt“, führt FDP-Parteivorsitzender Sebastian Donners weiter aus. „Jedes Mal, wenn es um Entscheidungen bzgl. der Entwicklung neuer Gewerbeareale ging, kam von den Grünen ein klares „Ja, aber …“. Und dieses „aber“ sorgte dann für Verzögerungen bzw. dafür, dass sich in den letzten 10 Jahren auf dem Gebiet der Gewerbeentwicklung rein gar nichts getan hat. Leider hat sich die CDU letztendlich immer der Meinung ihres Koalitionspartners angeschlossen. Erst kurz vor der Kommunalwahl fällt dann auch der CDU – völlig überrascht – auf, dass 10 Jahre Stillstand vielleicht doch gar nicht so gut sind. Auf einmal waren neue Gewebe- und Wohnflächen wichtig. Pressemeldungen, Internetauftritte und Wahlplakate versprachen vollmundig Entwicklung. Umso unverständlicher, dass sich die CDU nach diesem verbalen Schlagabtausch wieder für ihren alten Koalitionspartner entscheidet und diesem erneut ihre kurz vor der Wahl wiedererwachten Interessen unterordnet.“

„Es ist wohl ein einmaliger Vorgang, wenn die eigene Verwaltung in Form der engagierten Wirtschaftsförderung die Politik mit so klaren Worten auffordert, schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen, um Rödermärker Unternehmen über die in Entwicklung befindlichen Gewerbeareale hinaus Flächen anbieten zu können“, so Tobias Kruger abschließend. „Wenn wir nichts tun, werden Firmen abwandern müssen, Rödermark muss zur Finanzierung seiner Aufgaben weiter an der Steuerschraube drehen oder Leistungen schmerzlich kürzen. Die FDP Rödermark fordert deshalb Bürgermeister Rotter und die sich bildende Grün-Schwarze Koalition ohne Wenn und Aber zum sofortigen Handeln auf: Es dürfen keine Entscheidungen mehr getroffen werden, die die Entwicklung der Gewerbeareale an der Kapellenstraße und am Hainchesbuckel verzögern. Gerade beim Hainchesbuckel müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Und es müssen dringend darüberhinausgehende Diskussionen geführt werden, an welchen Stellen im Stadtgebiet die Schaffung weiterer Gewerbeareale für wettbewerbs- und zukunftsfähige Firmenentwicklung noch möglich sein könnte. Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und werden bei diesem Thema natürlich auch weiterhin nicht lockerlassen.“